Verbraucher und Mitarbeiter interessieren sich zunehmend für die Nachhaltigkeitsbemühungen eines Unternehmens, und die Unternehmen sind bestrebt, darauf zu reagieren. Es ist jedoch wichtig, dass Sie authentisch und transparent zeigen, wo Sie auf Ihrem Weg zur Nachhaltigkeit stehen, auch wenn Sie noch in der Entwicklung stecken. Das Letzte, was Sie tun wollen, ist Greenwashing, das Ihren Ruf schädigen und sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
In diesem Jahr hat es bereits bedeutende Entwicklungen im Bereich Greenwashing gegeben. Die deutschen Behörden haben Vollstreckungsmaßnahmen gegen die Vermögensverwaltungssparte der Deutschen Bank, die DWS Group, wegen irreführender Behauptungen über ihre ESG-Empfehlungen eingeleitet. In den USA hat die SEC strengere Richtlinien für ESG-Fonds vorgeschlagen. Die Liste lässt sich fortsetzen, und Stephen Bartholomeusz geht in seinem Meinungsartikel „Why a ‚greenwashing‘ crackdown should’ve come as a surprise“ ausführlich darauf ein.
Was also ist Greenwashing?
Einfach ausgedrückt, bezieht sich der Begriff auf die Verschleierung der Umweltschäden eines Unternehmens oder die Übertreibung seiner grünen und nachhaltigen Vorteile. Wenn Sie in den Bereichen Marketing, Content oder Corporate Relations tätig sind, fühlen Sie sich vielleicht unter Druck gesetzt, die Umweltfreundlichkeit Ihres Unternehmens übermäßig zu betonen, selbst wenn dies ein unrealistisches Bild ergibt.
Um diesem Druck entgegenzuwirken, ist es wichtig, einen effektiven Plan zu entwickeln, mit dem Sie ehrlich und offen für Ihre Nachhaltigkeitsbemühungen werben. Feiern Sie die positiven Aspekte und erkennen Sie gleichzeitig die Bereiche an, in denen weitere Verbesserungen erforderlich sind.
Wenn Sie Greenwashing vermeiden und ehrlich berichten, können Sie den Ruf Ihres Unternehmens verbessern und die Moral Ihrer Mitarbeiter stärken. Eine beträchtliche Anzahl von Arbeitnehmern unter 30 Jahren bekundet eine größere Loyalität und Motivation gegenüber sozial und ökologisch verantwortlichen Arbeitgebern. Ehrlichkeit und Authentizität spielen eine entscheidende Rolle bei der Demonstration unternehmerischer Verantwortung.
Wie können Sie also Greenwashing vermeiden?
Hier sind fünf Möglichkeiten, wie Sie sicherstellen können, dass Sie frei von Greenwashing bleiben:
- Nennen Sie konkrete Maßnahmen, die Ihr Unternehmen ergriffen hat, und sprechen Sie darüber.
Egal, ob Sie sich für Ökostrom entscheiden, Ihren Energie- und Wasserverbrauch verbessern, auf Elektrofahrzeuge umsteigen oder die nachhaltigen Initiativen Ihrer Kunden unterstützen – sorgen Sie dafür, dass die Welt davon erfährt. - Geben Sie Ihren grünen oder nachhaltigen Referenzen einen Ehrenplatz.
Wenn Ihr Unternehmen von unabhängiger Seite zertifizierte Standards erfüllt, sollten Sie diese mit Stolz zur Schau stellen. Das schafft bei Kunden und Mitarbeitern Vertrauen in Ihre Nachhaltigkeitsleistung. - Stellen Sie keine Behauptungen auf, die Sie nicht belegen können. Untersuchungen zeigen, dass Verbraucher „unternehmerischer Heuchelei“ sehr kritisch gegenüberstehen und dass angesehene Marken durch das Verschweigen negativer Nachrichten mehr Schaden erleiden können als weniger bekannte Marken. Übertreiben Sie daher nicht mit Ihren Erfolgen und seien Sie transparent, wenn es um Schwachstellen geht.
- Untermauern Sie Ihre Behauptungen mit Daten.
Wenn Ihr Unternehmen Lebenszyklusanalysen durchgeführt oder relevante Daten gesammelt hat, verwenden Sie diese, um überzeugende Infografiken zu erstellen oder die Fortschritte auf Ihrem Weg zur Nachhaltigkeit zu demonstrieren. - Seien Sie transparent über die Bereiche, in denen mehr Arbeit nötig ist.
Ehrlichkeit in Bezug auf die Nachhaltigkeitsleistung Ihres Unternehmens ist entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
Die Quintessenz
Klare, ehrliche und authentische Nachhaltigkeit ist wichtig. Wenn Sie Ihre Nachhaltigkeitstransformation ernst nehmen, warum sollten Sie dann nicht auch Ihre Nachhaltigkeitskommunikation ernst nehmen wollen?